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Individuelles Lernen mit computerbasierten Lernumgebungen
Allgemeine Fragestellungen
Selbstgesteuertes individuelles Lernen ist eine Voraussetzung des Wissens- und Fertigkeitserwerbs Erwachsener im Fernstudium. Dazu gehären zeitliche und örtliche Unabhängigkeit sowie hohe Adaptivität der Lehr-Lern-Situation für den einzelnen Lernenden. Computerbasierte komplexe Lernumgebungen zeichnen sich durch folgende Merkmale aus:
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Inhalte können in verschiedenen Präsentationsformen einzeln und kombiniert dargeboten werden. Der Benutzer wählt im Idealfall das Zeichensystem, das seinem kognitiven Stil entspricht. Besonderes Interesse gilt dabei den didaktischen Möglichkeiten der Visualisierung als Ergänzung oder Ersatz der sprachlichen Vermittlung. Abgesicherte Erkenntnisse über die kognitiven Funktionen von Visualisierungen zur Veranschaulichung, zur räumlichen Orientierung oder zum Aufbau mentaler Modelle sind wichtig für die audiovisuelle Darbietung von Informationen und die Gestaltung grafischer Benutzeroberflächen (kognitive Ergonomie, screen design).
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Eine komplexe und reichhaltige Lernumgebung stellt besondere Anforderungen an die Orientierung der Lernenden. Ohne Hilfen zur Navigation besteht die Gefahr, daß ein Lernender in einer hypermedialen Lernumgebung eine ungeeignete Sequenzierung von Inhalten wählt oder sich im Angebot völlig verliert. In beiden Fällen wird keine kohärente Repräsentation aufgebaut. Die Gestaltung von Navigationshilfen in computerbasierten Lernumgebungen stellt deshalb ein besonders wichtiges Forschungsgebiet dar.
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Eine zentrale Rolle beim individuellen Lernen in computerbasierten Lernumgebungen spielt die Simulation als Möglichkeit des experimentellen Umgangs mit komplexen Realitäten, um mentale Modelle aufzubauen und Vorwissen umzustrukturieren. Die Simulation in verschiedenen Repräsentationsformaten bildet einen Bestandteil des explorativen und interaktiven Umgangs der Lernenden mit komplexen Inhaltsbereichen.
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Updated: Dezember, 1996
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